Kontakt
Andrea Schranz
Sekretariat
Wegmüller AG
Bahnstrasse 14
8544 Attikon ZH

Belastungen

Je nach Beförderungsmittel ist die Verpackung während des normalen Transports Beschleunigungen in allen Richtungen ausgelegt (z. B. Vollbremsung LkW, Wellengang Schiff). Eine Verpackung muss normale Belastungen sowohl statisch (Lager) als auch dynamisch (Transport) aushalten.

Lastannahmen

Beim Rangieren von Eisenbahnwagen können Stösse von bis zu 4g (vierfache Erdanziehungskraft) auftreten. In ausserordentlichen Situationen (z. B. unsanftes Absetzen durch Kran, schlechte Strassen) erreichen Packgüter oft ihre Belastungsgrenzen und werden beschädigt. Bei allen Transportarten können auch Vibrationen auftreten.

Die Annahmen gelten für normale Transportbelastungen, aufgrund derer normale Verpackungen ausgelegt werden. Für Extrembelastungen sind diese nicht gemacht.

Beförderungsmittel Vorwärts wirkende Beschleunigung Rückwärts wirkende Beschleunigung Seitwärts wirkende Beschleunigung
Strassenfahrzeug 1,0g 0,5g 0,5g
Eisenbahn Rangierverkehr 4,0g 4,0g 0,5g
Kombinierter Verkehr 1,0g 1,0g 0,5g
Flugzeug 1,5g 1,5g vertikal ± 3,0g

(Quelle: HPE)

Kippgefahr
Wenn der Schwerpunkt in der oberen Hälfte des Packgutes liegt und/oder seitlich ausserhalb der Mitte ist ein Packgut kippgefährdet. Unter Einwirkung von Beschleuniungskräften kann eine Kiste oder ein Packgut kippen. Bei kippgefährdeten Sendungen ist die Markierung des Schwerpunktes notwendig.

Schläge und Vibrationen
Bei jedem Transport treten Schläge und Vibrationen je nach verwendetem Transportmittel auf. Zum Beispiel Schläge durch unsanftes Absetzen eines Containers oder einer Holzkiste durch einen Kran oder Gabelstapler. Auch schlecht ausgebaute Strassen können Stösse und Schläge verursachen sowie freier Fall. Bei empfindlichen Gütern sollte der Auftraggeber die Lastannahmen unbedingt bekannt geben. Schockmessgeräte, wie zum Beispiel unser elektronischer Datalogger können zur Klärung der Belastungen eingesetzt werden.

Querdruckkräfte beim Krantransport
Beim Verladen mit Seilen oder Gurten treten am Verpackungsdeckel Querkräfte auf. Diese werden durch Verstrebungen im Innern der Kiste (z. B. Deckelbalken) aufgefangen. Querdruckkräfte sind nicht zu unterschätzen, insbesondere bei unterschiedlichen Spreizwinkeln der Seile.

Stapelstauchdruck
Werden mehrere Verpackungen aufeinander gestapelt, drückt das Gewicht der oberen auf die darunterliegenden Verpackungen. Eine Verpackung muss dieser Belastung sowohl statisch (Lager) als auch dynamisch (Transport) standhalten. Der Stapelstauchdruck beträgt im Normalfall 1 Tonne pro Quadratmeter Deckelfläche (1 t/m²). Zu beachten ist auch die gleichmässige Verteilung des Drucks.

Klimatische Belastungen
Geeigneten Schutz braucht das Packgut auch vor klimatischen Belastungen. Metalloberflächen, Elektronik oder andere feuchtigkeitsempfindliche Teile werden beschädigt, wenn Wasser (Niederschläge, Wasserdampf) in die Verpackung eindringt (Korrosionsgefahr, Schimmel). “Trockene Luft” zieht Feuchtigkeit an. Deshalb muss das Innere der Verpackung vor Luftzirkulation bzw. Luftfeuchtigkeit geschützt werden.

Die Luft kann nicht beliebig viel Wasser aufnehmen. Kühlt gesättigte Luft ab, entsteht Kondenswasser, das vom Verpackungsdeckel aufs Packgut tropft und den Korrosionsprozess begünstigt. Insbesondere bei Transporten mit wechselnden klimatischen Verhältnissen (Temperaturschwankungen) oder bei Langzeittransporten/-Lagerungen sind spezielle Schutzmassnahmen zu treffen. Eine Verpackung wird beim Lagern oder Transportieren oft starker Sonneneinstrahlung oder Frost ausgesetzt (z. B. Seecontainer auf Schiffsdeck: bis über 50° Celsius). Insbesondere für den Umschlag oder die Lagerung im Freien müssen Güter ausreichend geschützt werden.

Klimatische Belastungen im Container

Messstelle Temperatur in C° max Temperatur in C° mittel Relative Feuchtigkeit in % max. Relative Feuchtigkeit in % mittel
an Deck 52 43 99 96
unter Deck 34 31 90 83

(Quelle: BFSV)